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Vergleich zwischen make und Zapier


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@Andrea Urbschat so, jetzt schaffe ich es mal zu antworten; aufgrund einer aktuell sehr schönen Aufgabe – konkret Elternzeit 😍 – komme ich nur verzögert zu einer ausführlichen Antwort. Ich bitte um Verständnis 😉

Tatsächlich ist es so, dass ich mich schon eine ganze Weile mit derartigen Tools beschäftige (am Ende dieses Beitrags dazu mehr).

 

Wo ich aber die wesentlichen Unterschiede oder auch Gemeinsamkeiten sehe:

 

 

Funktionsumfang (Features)

Vom Funktionsumfang müsste man die beiden Systeme einmal im Detail vergleichen, welche Funktionen im Sinne von "Business Requirements" sie aufweisen. Hierzu gehören auch Implementierungen von Expressions/Methoden wie bspw. Mathematische Funktionen. Sicher findet man da genügend Material, vgl. auch @Bülent Erbas' verlinkter Artikel. Und es gibt ein paar Themen, die man genauer beleuchten müsste: Eigene Datenhaltung, sichere Variablen, Benutzerverwaltung/ACL (sofern man im Team arbeiten will). Das kann ich aus dem Bauch gerade nicht sagen, welches Tool da welche Features hat oder mitbringt. Die Hauptsächlichen Features (Trigger: Webhook oder Scheduled, Actions: HTTP-Requests und Embedded Actions) sollten die gleichen sein und bei den integrierten Apps (für Embedded Actions) gibt es sicher auch nochmal Unterschiede. Aber das sind dann auch oft hunderte oder tausende Nischen-Apps, die niemand integriert und die dann nur das Marcting Fact Sheet des einen oder des anderen Anbieters quantitative aufblähen. (Wenn eine Integration in MS O365 erfolgen soll, ist es wahrscheinlich sowieso sinnvoller, gleich bei Power Automate zu bleiben 😉)

 

Umsetzung der Prozesse/Der Kern: Die Workflow-Engine

Als einen weiteren wichtigen Punkt sehe ich den Vergleich, wie die Umsetzung des Prozesses erfolgen soll.

Make hat den (für mich) ansprechenderen Ansatz einer visuellen Umsetzung für Prozessstrukturen. Denn hier kann man den gesamten Fluss einmal in der Übersicht betrachten und verliert sich nicht zu schnell in den einzelnen Details.

do-make-dot-com-integromat-zapier-automation-to-any-app.png

 

Das ist bei Zapier ja eher technisch-mechanisch als von oben-nach-unten-Flussmodell, wie wir das auch von Power Automate kennen bzw. letzlich auch so bei smapOne wiederfinden.

Automate website screenshots on a schedule | Urlbox

Json for column data in Monday zapier integration - Platform discussions -  monday Community Forum

 

Aber dafür finde ich Zapier etwas einfacher in der Handhabung. Dieses Schritt-für-Schritt von oben nach unten verleiht dem Ganzen etwas sehr systematisches und finde ich persönlich einfacher zu nutzen. Bei Make habe ich mich da oft in irgendwelchen Eingabefeldern verloren, die sich mir nicht ganz so schnell erschlossen haben.

 

Aber: Have you heard about Zapier Paths?

Allerdings gibt es bei Zapier schon länger sogenannte Paths-Funtktion. Ich habe mir diese noch nie im Detail angesehen und kann deshalb nicht beurteilen, ob das einfach nur ein IF-THEN-ELSE-Konstrukt in die bisherige UI eingebettet oder ob es dort auch eine intuitive visuelle Repräsentation der Graphs gibt. Habe ich mir schon seit längerem einmal vorgenommen, hier einen genaueren Blick reinzuwerfen. Aufgrund meines Fokus auf Power Automate in den letzten zwei Jahren hat sich das aber einfach noch nicht ergeben.

 

Strategisch/Governance-Aspekte

Strategisch/aus Governance-Sicht wirkt Zapier vertrauenserweckender im Gesamtkonstrukt, Make als Successor von Integromat und so zwitterartig Legacy-artig integriert wirkt irgendwie komisch. Da habe ich nicht das Gefühl, dass die ihren Laden sauber aufgeräumt haben und würde aus dem Bauch heraus eher auf Zapier als LTS (Long Term Solution) setzen – ich habe hier aber keine tiefe Commercial Due Diligence oder Technical Due Diligence gefahren. Insbesondere, wenn diese Fragestellung "in hoher Flughöhe" (C- oder Sub-C-Level) getroffen wird, würde ich aber genau hier auch nochmal ein paar Augenpaare drauf lenken. Bringt ja nix, wenn man eine schöne Lösung hat, diese aber schon längst einen Termin beim Schlachter hat...

 

Preise

Habe ich noch nie en detail verglichen, kann ich nix Verbindliches zu sagen. Lässt sich aber einfach auf den Pricing-Seiten ermitteln und in eine Excel-Datei legen. IIRC haben beide ein Limit für Apps (Zapier: "Zaps", Make: "Scenarios") sowie aber auch ein Limit für Operations, wobei eine Operation ein Schritt in dem Workflow ist. Will sagen: Komplexe Apps machen dein Kontingent schneller leer als einfache Apps. In sofern böte es sich an, die Excel mit ein paar Szenarien auszustatten à la Nuztungskosten pro Monat bei 10/50/100 Apps und 100/10000/100000 Operations oder sowas.

 

Integrierbarkeit in smapOne

Sehe ich als absolut gleichwertig an, keine spezifische Präferenz. Deshalb nach obigen Themen auswählen/bewerten.

 

Weitere spannende Alternative Engine: Pipedream

Ich habe in meiner Zeit bei smapOne Pipedream entdeckt (v.a. wegen dem schönen Webhook-Bucket, was man sich schön für Testzwecke anlegen kann). Das Tool erinnert an den wesentlichen Stellen sehr an Zapier...

Go from idea to production in minutes

Integrate APIs in seconds with pre-built, source-available components

 

... ist aber nochmal deutlich technischer in der Tiefe und erlaubt bzw. sieht umfangreiches Einbetten von eigenem Code vor.

Use managed authentication for 1400+ OAuth and key-based APIs

Spannend also für Deep Techies 😘

 

Fazit

Insgesamt eine sehr interessante Fragestellung für zahlreiche Unternehmen, die nicht nur den ersten Step von LowCode/NoCode-Apps gehen wollen, sondern auch die Integration und Automatisierung auf diese nächste Ebene der modernen Entwicklung stellen wollen. Dies wäre auf jeden Fall ein spanndendes Evaluationsprojekt für ein Unternehmen, das hier vor genau der Auswahl steht (und nicht etwa auf Power Automate setzen möchte oder einfach auch eine systematische Entscheidungsgrundlage zu haben).

 

Ein kleiner Blick in die Vergangenheit

Bevor ich bei smapOne im April 2021 angefangen habe, hatte ich ab und zu auf Twitch ein paar Technik-Sessions gestreamt. So zum Beispiel auch einmal einen Vergleich von unterschiedlichen Automatisierungsdiensten, wobei Zapier und Make (damals noch Integromat) mit in der Beleuchtung waren. Da es auf dem smappetizer-Kanal ja ruhiger geworden ist (u.a. auch bedingt durch interne Umstrukturierung), kann ich euch damit vielleicht mal wieder einen digitalen Leckerbissen dalassen 😘

 

Auf dem Kanal hatte ich auch einmal einen Vergleich vom Website-Deployment ohne eigens gehosteten Webserver vorgestellt (Deployment von Webseiten auf Github Pages, Netlify und Heroku) oder mich dem Thema Twitch-Streaming einmal wissenschaftlich genähert (Erfolgreich auf Twitch streamen: Was sagt die Wissenschaft?).

In sofern ist meine Tätigkeit bei smapOne und auch als smappetizer nur die konsequente Weiterführung dieser Aktivitäten gewesen.

Wie auch immer: Nach meiner Elternzeit muss ich wieder vor die Kamera. See you then and there 😉

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  • 3 Wochen später...
  • 3 Wochen später...

@Sebastian ich hatte bei Zapier den Eindruck, dass es robuster in der Bedienung war. Keine unerwarteten Ereignisse oder dass ich den Browser mal neustarten musste, weil es geklemmt hat. Ohne da jetzt tiefer in den Frontend-Code geguckt zu haben (und ins Zapier-Backend kann ich ja sowieso nicht reinschauen 😉), habe ich da vom Bauchgefühl mehr vertrauen in deren Technik. Das war bei Make anders. Da hatte ich auch schon einmal, dass in der Pfad-Struktur eine Abzweigung 2x dargestellt wurde. Nach Browser-Reload sah dann alles wieder normal aus. Oder die dynamische Referenz auf einen vorhergehenden Schritt hatte geklemmt und man muss sich dass dann erst zurechtfimmeln mit Testdurchläufen, so dass die Datenstruktur klar wird usw. Diesen Schritt, Testdaten zu laden um sie dann bereits im Aufbau referenzieren zu können, gibt es bei Zapier auch, aber da wird man besser Schritt-für-Schritt an die Hand genommen.

Ich fand Zapier auch ein bisschen besser, wenn man sich so gar nicht auskennt und neu in der No/Lowcode-Welt ist. Intuitiver oder einfach besser an die Hand genommen. Da stand man bei Make auch zunächst auf weiter Flur, bis man sich orientiert hat.

Make ist halt vor allem schöner von der UX, also der User Experience, weil es diesen fancy visuellen Designer hat. Der erlaubt auch eine gute Übersicht über den Prozess im Großen und Ganzen. UX-seitig ist Zapier dagegen im Vergleich natürlich etwas langweilig, wenngleich pragmatisch aufgeräumt, sauber strukturiert.

Als LTS würde ich auf Zapier setzen, wenn ich zwischen den beiden entscheiden müsste (auch unter Berücksichtigung meiner obigen Ausführungen).

 

Am 13.10.2023 um 12:28 schrieb Bülent Erbas:

Außerdem wünsche ich dir sehr viel Spaß in deiner Elternzeit - genieße diese Zeit!

Danke 🤗

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